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Tag der internationalen Solidarität mit dem palästinen­sischen Volk am 29. November.

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Das November-Infobl@tt des Palästinakomitee Stuttgart beleuchtet den Kampf um die Verwirklichung der grundlegenden palästinensischen Rechte unter verschiedenen Aspekten, passend zum Tag der internationalen Solidarität mit dem palästinen­sischen Volk am 29. November. Die UN rief den Tag 1977 aus, angesichts jahrzehnte­langer Missachtung des wesentlichen Themas der Weltgemeinschaft. Ein zentraler Aspekt dabei ist die Instrumentalisierung der Antisemitismusdiskussion durch die israelischen Regierungen und Unterstützern mit eigenen Interessen, die in Deutschland und anderen europäischen Ländern dazu geführt hat, dass Palästinenser, die Palästina­solidarität und selbst oppositionelle jüdische Israelis ihr Recht auf Meinungs­freiheit vor Gericht erstreiten müssen.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Bedeutung der Wahl des neuen US-Präsidenten Joe Biden. Bekannt ist, dass Biden in allen Kriegen Israels gegen Gaza sich als Obamas Stellvertreter gegen Proteste stellte und Waffenhilfe für Israel in Milliardenhöhe durchsetzte. Es gibt also keinerlei Grund für die Entscheidung der Palästinensischen Autonomiebehörde um Abbas wieder auf den Weg des sogenannten „Friedensprozesses“ im Sinne von Oslo zurückzukehren. Dieser Meinung sind nicht nur palästinensische Analysten und an der Basis ist die Diskussion um alternative Strategien lebhaft. Hier dokumentieren wir den Aufruf zur Konferenz in Madrid 2021 als weiteres zentrales Element des Infobl@tts, das jetzt bereits seit 5 Jahren erscheint.
Bayerischer Verwaltungsgerichtshof stärkt
Meinungsfreiheit den Rücken
Rolf-Henning Hintze
nachdenkseiten.de

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) hat in seinem Urteil vom 17. November 2020 bestätigt, dass der Umgang zahlreicher staatlicher und kommunaler Institutionen mit der BDS-Bewegung der palästinensischen Zivilgesellschaft gegen das Grundgesetz verstößt. Die Richter stellten fest, dass der Münchner Stadtrat die Grundrechte der Bürger verletzt, indem er verbietet, in städtischen Räumen über einen Boykott gegen die Verantwortlichen für israelische Menschenrechtsverletzungen zu diskutieren. Wir dokumentieren einen Bericht über die Entscheidung und Einschätzungen auf den Nachdenkseiten und unter dem Link, der in der Bildunterschrift zu finden ist, auch das Urteil selbst.

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Spendenaufruf für den vom Corona-Virus zusätzlich schwer belasteten Gazastreifen
Pako
Pako

Al-Awda-Krankenhaus in Gaza via youtube

Wie sich viele LeserInnen sicher erinnern, haben wir im Frühjahr für das Al-Awda-Krankenhaus in Gaza Spenden gesammelt. Die Corona-Pandemie bringt das Gesundheitssystem, das infolge von Kriegen und Blockade schwer beeinträchtigt ist, vollends an die Grenzen. Dazu kommt, dass es im extrem dicht bevölkerten Gazastreifen mit vielen Flüchtlingslagern schwierig ist, die Verbreitung des Virus einzudämmen. Wir wiederholen den Aufruf wegen der aktuellen Verschlechterung der Lage. Bis August war es möglich, das Virus zurückzudämmen. Doch jetzt kämpfen die Ärzte mit hohen Infektionsraten, 20.000 Fällen, darunter vielen älteren und fehlender Ausrüstung. 65 Kranke sind gestorben. Unser Aufruf mit Kontodaten ist verlinkt.

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Die schmutzige Geschichte des JNF
Jonathan Cook
.jonathan-cook.net, Übersetzung Pako

Protestaktion gegen den JNF vor dem Büro des Generalstaats-anwalts in Großbritannien am 29. Nov. 2019
stopthejnf.org

Der im Jahr 1901 gegründete JNF (Jüdischer Nationalfonds) war die erste der bedeutendsten Institutionen, die von der internationalen zionistischen Bewegung zum Aufbau eines Staates in Palästina geschaffen wurden. Der JNF ist ein zentrales Instrument, mit dem garantiert werden soll, dass der weit größte Anteil des Bodens den “jüdischen Staatsbürgern” vorbehalten bleibt, während der JNF den Zugang der palästinensischen Staatsbürger sowie auch der palästinensischen Flüchtlinge fast unmöglich macht. Jonathan Cook blickt in die Geschichte des JNF vor der Staatsgründung und beschreibt, wie nach 1948 bis heute Baumpflanzungen zur Vertreibung von Palästinensern instrumentalisiert werden.

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Palästinensische Rechte und die IHRA-Antisemitismusdefinition
theguardian.com/Übersetzung Pako

Auszug aus dem Artikel

Mit dem Tag der internationalen Solidarität (29. November) erinnert die UN an die auch nach Jahrzehnten nicht verwirklichten Grundrechte des palästinensischen Volkes (Selbstbestimmung ohne Einmischung, nationale Unabhängigkeit, Souveränität und Rückkehr der Flüchtlinge. Mit der Annahme der IHRA-Antisemitismusdefinition durch mehrere westliche Regierungen (u.a. der BRD) und vor allem der Instrumentalisierung durch verschiedene israelische Regierungen sind diese Rechte nochmals zusätzlich bedroht. Dies stellen zahlreiche palästinensische und andere arabische Wissenschaftler in einer Erklärung zum 29. November klar.

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Joe Biden wird den „Deal des Jahrhunderts“ nicht beenden
Joseph Massad/Omar Karmi
Middle East Eye/electr. intifada/ Üb. Pako

Protest gegen Trumpplan in der Westbank. apnews.com

Die Begeisterung über die Wahl Bidens zum US-Präsidenten ist bei vielen Palästinensern verhalten. Die meisten wissen, dass sich an der US-Politik außer der Wortwahl nichts ändert (Massad). Nur die palästinensische Autonomiebehörde (PA) um Abbas legt Eifer an den Tag, nimmt die Kooperation mit der Besatzungsmacht Israel auf, bemüht sich um Kontakte mit den Ver. Arab. Emiraten und Bahrein, die auf dem Rücken der Palästinenser diplomatische Beziehungen zu Israel begonnen haben. Wir dokumentieren 2 Artikel von palästinensischen Analytikern. Klar wird, der Protest der PA gegen die Annexion war Show und der Ausverkauf palästinensischer Errungenschaften geht weiter, betroffen sind aktuell die Gefangenen und ihre Familien.

Link zu den beiden Artikeln
Maher al-Akhras setzt sich gegen die Administrativhaft durch und beendet seinen 103 Tage dauernden Hungerstreik
Tamara Nassar
ei.net, übersetzt von G. Merz für Pako

Maher al-Akhras im Krankenhaus
mit seiner Familie, nachdem er seinen
Hungerstreik beendet hat
ei.net

Maher al-Akhras setzte seinen Hungerstreik aus, nachdem er, als Protest gegen seine Inhaftierung ohne Anklage oder Gerichtsverhandlung durch Israel, 103 Tage lang Nahrung verweigert hatte. Die Standfestigkeit Al-Akhras und internationale Proteste hatten gewirkt. Israel hatte zugestimmt, ihn am 26. November zu entlassen, als der laufende Befehl zur Administrativhaft auslief. Die Administrativhaft kann endlos verlängert werden, was meist auch geschieht. Al-Akhras wird die Restzeit seiner Haft im Krankenhaus verbringen, um sich von seinem Hungerstreik zu erholen, der ihn an den Rand des Todes gebracht hat.

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Von der immer stärkeren Militarisierung der EU-Grenze
eccpalestine.org/Übersetzung Pako

Israelische Drohnen, zum Töten konstruiert, werden von den EU-Grenzsicherheitsagenturen Frontex und EMSA eingesetzt. Visualizing Palestine

Das portugiesische Unternehmen CeiiA hat beschlossen, den Vertrag für zwei Drohnen des israelischen Rüstungsunternehmens Elbit für Grenzschutz- und andere Missionen der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs (EMSA) nicht zu verlängern. Diese Entscheidung folgt auf die Unterzeichnung der Petition „Stoppt die israelischen Killerdrohnen“ mit zahlreichen Unterstützern, die ein Ende des Einsatzes von Drohnen durch die Agenturen Frontex und EMSA fordern. Sie sehen darin die Gefahr, dass illegale Push-Backs von Flüchtlingen erleichtert werden. Doch Frontex hat noch weitere Drohnenverträge mit israelischen Militärunternehmen abgeschlossen.

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Freiheit für die Aktivistin für Frauenrechte Khitam Saafin
samidoun.tnet, Übersetzung Pako

Khitam Saafin (rechts) in Ramallah

Die inhaftierte palästinensische Feministin und Aktivistin für Frauenrechte Khitam Saafin wurde am 9. Noember 2020 von einem israelischen Militärkommandanten zu sechs Monaten Administrativhaft ohne Anklage oder Prozess verurteilt. Khitam Saafin wurde international bekannt durch ihre Auftritte auf dem Weltsozial­forum und als Vorsitzende des Global Women’s March Palestine. Khitam Saafin ist eine von vielen bekannten Menschenrechtsverteidigern, die der Staat Israel mit dem massiven Verstoß gegen internationales Recht versucht, in ihrem Widerstand zu blockieren. Die Solidarität für Khitam Saafin ist jedoch stark.

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Aufgedeckt: Die Labour-Liste der Israel-Lobby
Asa Winstanley
electronicintifada.net, Übersetzung Pako

Becky Massey Mitte), nimmt in Brighton an einem Protest teil ei

Spätestens seit der Undercover-Recherche The Lobby des Fernsehsenders Al Jazeera ist klar, dass es sich bei der Kampagne in der Labour-Partei kaum um eine Auseinandersetzung mit Antisemitismus handelt. Ein israelischer Botschaftsangehöriger musste damals gehen. Jetzt ist erneut ein Indiz aufgetaucht, dass das Labour-Establishment hier mit Pro-Israellobby­gruppen gegen Linke vorgeht. In einem geheimen Dokument des Board of Deputies of British Jews, vom Mai, ist festgehalten, dass es erforderlich sei, eine Aktivistin der Palästina-Solidarität und 10 weitere Labour-Mitglieder dauerhaft aus der Partei auszuschließen. Labour-Chef Starmer handelte.

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Mehr als 100 Gewerkschaften, Bewegungen u. Solidaritätsgruppen fordern die Aufnahme von HPE in die UN-Siedlungs­datenbank
http://bds-kampagne.de

Auf der Website whoprofits.org gibt es umfrangreiche Informationen über die Profiteure der Besatzung

Mehr als hundert Gewerkschaften, Studentenvereinigungen, zivilgesellschaftliche Bewegungen und Solidaritätsgruppen aus der ganzen Welt haben gemeinsam ein Schreiben an das Büro der Hohen Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte (OHCHR) Michelle Bachelet geschickt, in dem sie die Aufnahme von Hewlett Packard Enterprises (HPE) in die Datenbank der an den israelischen Siedlungs­unternehmungen beteiligten Unternehmen forderten. Der aktuelle Anlass für den erneuten Vorstoß gegen das schon lange in die völker­rechts­widrige Besatzung von Westbank und Gaza verstrickte Unternehmen ist eine Datenbank, die die Westbank-Siedlungen ohne jeglichen Vorbehalt zu Israel zählt.

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Frankreich widersetzt sich dem Urteil des EU-Menschenrechts-Gerichtshofs, der das Recht auf Boykott Israels bestätigt
Ali Abunimah
electronicintifada.net, Übersetzung Pako

Frankreichs Regierung widersetzt sich einem grundlegenden Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte, das das Recht, zum Boykott israelischer Produkte aufzurufen, schützt*. Die Behörden werden angewiesen, genauso wie vorher weiter gegen BDS-Aktivisten vorzugehen.
Dies geschieht vor dem Hintergrund einer sich verschärfenden Krise in Frankreich, wo die Regierung gewaltsam gegen Dissidenten und Proteste vorgeht und die Unterdrückung der muslimischen Bevölkerung des Landes eskaliert.

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Neue Strategie des palästinensischen Widerstands
nach 30 Jahren Madrid und Oslo
masarbadil.org
masarbadil.org/Übersetzung Pako,

Logo für den Neustart des Widerstands 30 Jahre nach der Madrider Konferenz, die den Oslo-Prozess einleitete masarbadil.org

Spätestens die Normalisierung der Beziehungen zwischen den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain und Israel ohne jegliche Rücksicht auf die Palästinenser, die sich mit der offenen Annexions­ankündigung und dem Trump-Plan konfrontiert sahen machte klar, auf welchem Irrweg sich die palästinensische Führung spätestens seit dem Beginn des Oslo-Prozesss auf der vorbereitenden Madrider Konferenz 1991 befunden hatte. Palästinenser aus vielen Ländern rufen zu einer Konferenz im Jahr 2021 auf, die am Beginn einer entschiedenen Wende stehen soll. Der Aufruf benennt die grundlegenden Fehler wie Unter­ordnung unter arabische Regime seit 1973 und ein Einknicken gegenüber dem siedler­kolonial­istischen System Israels.

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Wolfgang Benz: „Streitfall Antisemitismus“
3Sat
3Sat

Das Buch kann im Metropol Verlag bestellt werden Metropol Verlag

Den Zensurversuch gegen die School of Unlearning Zionism, die jüdisch-israelische Kunststudenten an einer Berliner Kunst­hoch­schule als Projekt organisierten, hat jetzt auch der Fernsehsender 3Satz aufgegriffen. Im Beitrag kommen u.a. die Kunststudentin Yehudit Yinhar zu Wort und auch Professor Wolfgang Benz, der bis zu seiner Emeritierung das Zentrum für Anti­semit­ismus­forschung an der TU Berlin leitete. In einem von ihm herausgegebenen Sammelband unter­suchen er und viele weitere Experten wie Micha Brumlik, Cil Brecher, Juliane Wetzel, Muriel Asse­burg den ”Anspruch auf Deutungsmacht“ und pol­itische Interessen im ”Streitfall Antisemitismus“.

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Israel wird gedrängt, Mohammad Al-Halabi, Sozialarbeiter aus Gaza, freizulassen
palestinechronicle.com
Übersetzung f. Pako G. Merz

Protestaktion zur Freilassung von
Mohammad Al-Halalbi, 2017
dw

Der Vorsitzende der Kommission für die Anliegen palästinensischer Gefangener und ehemaliger Gefangenen, Qadri Abu Baker, fordert die internationalen Organisationen für Menschen-rechte, Rechtsanliegen und humanitäre Anliegen auf, Druck auf die israelische Besatzungs­regierung zu machen. Sie soll den früheren Sozialarbeiter aus Gaza, Mohammad al-Halabi, der inzwischen länger als vier Jahre ohne Urteilsspruch oder einem fairen Gerichtsverfahren inhaftiert ist, aus dem Gefängnis entlassen.

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Corbyn hätte im Rahmen des EHRC-Antisemitismusberichts nie ein faires Anhörungsverfahren bekommen
Jonathan Cook
jonathan-cook.net, Übersetzung Pako

Jeremy Corbyn auf einer Demonstration gegen Israels Annexionspläne 2020 wrmea.org

Jonathan Cook setzt sich mit dem Bericht der EHRC (Kommission für Gleichstellung und Menschenrechte) auseinander, der die Begründung für das Vorgehen des Labourchefs Starmer u.a. gegen Jeremy Corbyn liefert. Er stellt fest, dass die Kommission unfair mit Corbyn umging, als sie ihn für wenige Fälle verantwortlich machte, die weit vor seiner Amtszeit lagen und deren Aufarbeitung er auch als Labour­vorsitz­ender nicht entscheidend zusätzlich befördern konnte. Außerdem fehlt eine Auskunft über die zugrunde gelegte Antisemitismusdefinition. Ansonsten kann die Kommission im Bericht keineswegs faktisches Material liefern, das das Vorgehen gegen Corbyn rechtfertigen würde.

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Normalisiert Palästina, nicht die Besatzung
Alternat. Yewish Voices, Wellington Palestine
Palestine Chronicle/Übersetzung Pako

Einen normalen Alltag gibt es für PalästinenserInnen nicht: hier an einer Sperranlage auf dem Weg zur Arbeit bei Bethlehem rosalux.org.il

Die neue Außenministerin Nanaia Mahuta, eine Maori, setzt nicht nur ein Signal, dass Aotearoa-Neuseeland mit seiner siedlerkolonialistischen Vergangenheit brechen will. Es gibt auch Hoffnung für eine neue Palästinapolitik. Darum bemühen sich die Mitglieder von Wellington Palestine und Alternative Jewish Voice: “Wir, die Mitglieder von Wellington-Palestine und Alternative Jewish Voices, arbeiten zusammen, weil wir in den PalästinenserInnen Menschen sehen, deren Menschenrechte in einer katastrophalen und illegalen Besatzung zertreten werden. Wir suchen nach politischen Lösungen die, als Vorbedingung, nicht als Belohnung, mit der Wiederherstellung von Rechten beginnen. …”

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